1. Studium bei Mathias-Padua
2. Veröffentlichungen Schuler Verlag, Stuttgart
3. Fünf Jahre Bruckmann Verlag, München
4. Große Kunstausstellung "Edwin-Scharffhaus", Neu-Ulm
5. Elf Jahre eigene Galerie, Weißenhorn
6. Kunstausstellung Eröffnung "Schinkelhaus", Krumbach
Die Übersetzung von Giancarlo Caldini:
(der Originaltext befindet sich weiter unten)
Anka Leplat
Falls jemand den Vorrang für kurze Zeit vergessen haben sollte, den Deutschland immer gehabt hat im Fach der Märchen, der Sagen und der Graphik und infolgedessen in der Welt der Einbildung und der phantastischen Darstellung, wäre es genug, einen Blick auf die Malerei von Anka Leplat zu werfen um, alles was an diese externe Seelenverfassung, an diese unauslöschbare Ausdrucksweise gebunden ist, wiederzuhören und wiederzusehen. Unvermeidlich erweckt dieses Auftauchen von vergessenen Erregungen und von weiten Abbildungen einen Wirbel von Erinnerungen an die Jugend und an die Stimmung der Enthüllungen, der Reinheit und der Träume, worin es so leicht war, in den zauberhaften Jahren zu schwärmen zwischen Phantasie und Wirklichkeit.
Die Begegnung mit der Malerei von Anke Leplat ist für mich so reich an Wiedererinnungen gewesen, dass ich mich anstrengen musste, um die Gemälde zu bewundern mit der üblichen Analyse der Farben - und der Zeichnungswerte, und ich musste dem Märchenzauber der verführenden weiblichen Figuren Widerstand leisten. Während ich schreibe, weiß ich nicht auf welchen Geschichten, auf welchen identifizierten Gestalten sich diese Frauen beziehen, die so schön in den Bildern dieser breslauer Malerin gezeichnet und gemalt sind. Ich glaube aber, dass viele von denen, die sie sehen und sehen werden, können sich, ohne Nachteil, in jener Situation befinden. Andererseits bin ich sicher, dass diese Anordnung immer die beste ist, das heißt ein Gemälde zu sehen so wie es ist für die Eigenschaften, die das Auge natürlicherweise wahr nimmt, vor dem Dazwischentreten von Begriffen und Theorien, für seine Farbeffekte Lineareigenschaften, Bestandteile und unabhängig von dem Gegenstand der Darstellung, für seine Seheindrücke und vor dem Dazwischentreten der literarischen Beeinflussung. Die direkte, rein bildliche und malerische Wahrnehmung, die von Anka Leplat Bildern entsteht, ist sehr stark. Die Beeinflussung dieser Zusammenstellungen ist unwiderstehlich und verführt die Einbildungskraft des Zuschauers, bevor seine Analyse eine sorgfältige Prüfung der Unendlichkeit der Einzelheiten hätte tun können. Diese Einzelheiten sind so zahlreich und so gut realisiert, dass sie Grund und Gestalt für andere Gemälde geben könnten, da jede Einzelheit sich und unabhängig ist von dem logischen und nötigen Zusammenhang der Harmonie und Gleichgewicht mit sich bringt.
Eine junge Frau mit roten Haaren von Beeren gekrönt, vor nackten Ästen, von denen dunkelorange Früchte hängen, die vielleicht die "Goldorangen" des Gedichtes von Goethe sein könnten, die aber auch an die toskanische Sitte erinnern, nach der man die Khaki nach dem Fall der Blätter auf den Bäumen lässt. Eine andere Frau mit Bändern und Blumen in den Haaren, im Stil von Botticelli, jene mit drei Sirenen und einen Amphibienzwerg, in einer Unterseewelt eingetaucht, in der die Welle der blonden Haare mit denen der unterseeische Strömung schmelzen. Viele andere verzauberte Figuren, die sich sicherlich an Personen von Märchen beziehen, aber mit einer so evokatorischen und phantastischen, unwiderstehlichen und mächtigen Kraft, dass man den phantastischen Scharm mit der überraschenden, malerischen Realität identifiziert, die mit technischer Perfektion, hoher Qualität dargestellt wird. Der evokatorische, ehrliche und wahre Schwung dieser Figuren, die in einer verwickelten Zusammenstellung eingeführt sind und die den dekorativen Rhythmus betonen im Zusammentreffen mit einer intensiven Erweiterung von Erzählbedeutung und von symbolischen Aufführungen, schließt sicherlich den Fabelinhalt ab, doch so raffiniert.
Ein Ensemble von Bildern und Zeichnungen von Anka Leplat bietet besonders die Bezeugung einer starken Personalität und bestätigt schließlich in dem Zuschauer die Sicherheit, sich vor einer echten Malerin zu finden, dessen Personalität verführt und überzeugt gerade weil sie nicht verlangt sich durchzusetzen in die Gewalt einer absoluten Freiheit, geschützt von einer äußerlichen Modernität, die aber innen eine bildliche und strenge Verpflichtung und eine raffinierte und meisterhaftliche Tätigkeit versteckt, die man nur dort finden kann, wo die Bedürfnisse von denen die die Bilder schauen geachtet werden und nicht im Namen ausdrucksvoller Bedürfnis geopfert werden.
Giancarlo Caldini
(Florenz, 4 April 1989)
Hier der Originaltext von Giancarlo Caldini auf Italienisch:
Anka Leplat
Se qualcuno avesse climenticato per poco tempo il primato' ehe la Germania ha sernpre avuto nel carrmo delle favole e delle leggende, e in ciuello della grafica, e per conseguenza nel mondo dell'irnmaginazione e della figurazione fantastica, gli basterebbe uno sguardo alla pittura di .Anka Leplat per risentire e rivedere tutto quanto é legato a tali eterni stati d'animo, a queste incancellabili forme espressive. Inevitabilmente questo riaffiorare di emozioni dimenticate e di lontane immagini ridesta un turbine di ricordi legati alla giovinezza e al elima di rivelazioni, di purezza e di Sogno dentro mxi era eosi fade in quegli armi magici vagare al confine tra l'irnmaginario e il reale.
L'incon-tro con la pittura di Anka Leplat é stato per nie cos. ricco di rerniniscenze ehe ho dovuto forzarrni a guardare 1 di¬pinti con la consueta analisi dei valori cromatici e disegna tivi, resistendo al faseino fiabesco di tali seducenti figure fernrninili. Nel momento in cul sorivo non so a quali sto¬ne, a quali identificati personaggi si nifeniscono le donne cosi ben disegnate e dipinte dei quadni di queata pittrice¬di Breslau, ma credo ehe molti di quanti li vedono e li vedranno si potranno trovare, senza svantaggio, in simile situazione.
D'altra parte sono convito che questa disposizione sia sempre la migliore, vedere cioè un dipinto per ciò che é, per quelle qualita ehe l'occhio percepisce naturalmente, prima dell'intervento di concetti e. di teonie, per le sue qualit. eoloni¬stiche, lineari, compositive e indipendenternente dal soggetto della figurazione, per le sue suggestioni visive e prima dell'intervento di quelle letterarle. La pereezione diretta, immed.iata, puremente figurativa e pittonica, ehe viene da.i quadni di Anka Leplat 4 fortissima.La suggestione di queste cornposizioni 4 irresistibile e seduce l'irnrnaginazione dell'osservatore ben prima ehe la sua analisi abbia potuto compkere im esame piü attento della infinith dei partieolani, ehe sono tanti e cosl bene realizzati ehe potrebbero, se fosse possiibile isolanli, fornire, ognuno per conto suo e indipendentemen te dal rresso coerente e necessanio ehe ii dispone nell'armo nia e nell'equilibnio dell'insieme, motivo e soggetto per im altro dipinto.
Una giovane donna don 1 capelli rossi coronati di bacche, davanti a rami nudi da ciii pendono frutti arancione ehe potrebbero essere forse 'goldorangen' della poesia cli Goethe, ma njcordano anche l'usanza toscana di lasciare 1 disperi aug11 alberi dopo la caduta di tutte le foglie: un'altra con nastni e Lioni nei capelii, molto botticelliana, e quella icon tre sirene e uno gnomo anfibio, immersa in un mondo subacqueo in cui le onde del capelli biondi Si fondono con quelle delle correnti sottomarine, e tante altre figure incantate, Si riferiscono certamente a personaggi di fiabe, ma con una forza evocativa e fantastica irresistibile e potente tanto da fame identificare ilfascino immaginario con la loro realth pittorica sorprendente, resa con perfezione tecnica veramente di alta qualith.
Lo slancio evocativo sincero e sentito di queste figure, in_ serite in una complessa composizione che ne accentua ii ritmo decorativo in coincidenza con una intensa dilatazione di Si_ gnificati narrativi e di citazioni simboliche, non si esau_ risce certo nel contenuto favolistico, pur coal raffinato. Un insieme di quadri e disegni di Anka Leplat offre soprat_ tutto la testimonianza di una forte personalith, e in defi_ nitiva conferma nell'osservatore la certezza di trovarsi di fronte ad una autentica pittrice, ii cui carattere seduce e convince proprio perch b non pretende di imporsi nell'impe_ to di una assoluta liberth, al riparo di una modernith este_ riore, ma Si nasconde dentro tin impegno figurativo rigoroso e tin mestiere veramente raffinato e magistrale, quale Si pu6 trovare soltanto la dove le esiganze di quanti guarderannoX i dipinti vengono rispettate e non sacrificate in nome di una necessith espressiva fine a se stessa.
Giancarlo Caldini
(Firenze, 4 aprile 1989)